Es geht nicht zusammen, ganz einfach und das ist eine flächendeckende gesellschaftspolitische Epidemie, die uns gerade nach einigen Jahren der Erziehung hin zum Opportunismus heimsucht.

Wenn Miley Cyrus in ihrem Lied „Flowers“ davon singt, dass Sie niemanden braucht, um glücklich zu sein und Millionen von Jugendlichen ihr dabei folgen, dann zeigt das, dass sich der Opportunismus früh und breit ausbreitet.

Es wirkt schon anachronistisch, von Liebe zu sprechen und davon zu sprechen, dass nur in einer tiefgehenden, auf Ehrlichkeit, gegenseitiger Wertschätzung und inniger Dankbarkeit aufbauenden Beziehung das Glücksgefühl sich ergeben kann, das „Glücklichsein“ sich einstellt, die Glückseligkeit spürbar wird.

Die „Betriebswirtschaftslehre (BWL)“ und zu einem gewissen Teil auch die „Ökonomie“ haben und tragen stark dazu bei, dass sich der Opportunismus und die Selbstliebe ausbreiten – Hauptsache es geht mir gut, egal wie es den anderen geht. Die BetriebswirtschaftlerInnen und Ökonomen haben weitestgehend weiterhin nicht verstanden, dass sich Liebe und Respekt nicht kaufen lassen. Spätestens genau dort enden all ihre Theorien.

„Geben ist seliger denn Nehmen“ wirkt in dem Kontext nahezu grotesk, absurd, naive, aus der Zeit fallend. Doch die Seelen der Menschen, die Seelen der Opportunisten sind leer, die Krankenbetten mit „burn-out“ PatienInnen deshalb voll. Es passt zusammen und es gehört auch zusammen.

Das Leben macht nur dann Sinn, wenn wir dabei etwas Gutes tun. Das Leben macht nur dann glücklich, wenn wir dabei etwas Sinnvolles tun. Das Leben macht nur dann zufrieden, wenn wir dabei für andere da sind. „Nächstenliebe“ wurde dieses Konzept einmal genannt. Kein Konzept, das in der (klassischen) Betriebswirtschaft und Ökonomie nicht gelehrt wird.

Erich Fromm hat u.A. verstanden, dass sich das Gefühl der „Glückseligkeit“ aus dem Sein (und nicht dem Haben) ergibt.

Ich bin gespannt, was passiert, wenn in den nächsten Jahren Millionen, wenn nicht Milliarden Menschen wegen der globalen Erderwärmung ihre Lebensgrundlage verlieren. Ich bin gespannt, ob dann die Herzen der Menschen weiterhin verschlossen sind durch die s.g. „Selbstliebe“.