Networking scheint ein Schlüsselbegriff für erfolgreiches Wirtschaften zu sein, ein so genannter Mode-Begriff ist es jedenfalls. Doch was steckt dahinter?
- Ist damit gemeint, dass jede/r bei jeder/m – wie man so schön auf gut Österreichisch sagt – “in den Arsch kriechen muss”, damit sie/er erfolgreich ist, den einen oder anderen Auftrag bekommt, etc. etc.
- Ist damit die sozialistische Idee gemeint, als kollektives Arbeiten miteinander den Wohlstand aller verbessert, weil im Netzwerk jede/r jeder/m hilft?
Die tatsächliche Realität scheint insofern anders, als inhaltliche Diskurse und Zusammenkünfte all zu oft zum Society-Treff verkommen, bei dem sich Selbstverliebte und SelbstdarstellerInnen in Szene setzen wollen, um damit Ihren Ego aufzubessern. Das Opfer dabei ist der “sinnvolle” Diskurs, als lediglich Aktion und Reaktion die Basis von Wirtschaftsbeziehungen ausmacht. Umgangssprachlich spricht man hier von “Oberflächlichkeit”.
Networking bedeutet also zunehmend sich selber zu vermarkten (seit dem Gerede von der “Ich-AG” nichts mehr Neues), um den (zumeist auf monetäre Elemente reduzierten) gewünschten Erfolg zu erreichen – der Zweck heiligt dabei die Mittel. Im kontemporären Wirtschaftskontext wird ein solches Verhalten “netzwerken” oder (noch besser) “networking” genannt. Früher sagte man “Prostitution” dazu.