Wie kommt das Neue in unser Leben? Durch Innovation. Soweit, so gut. Doch tatsächlich ist die Sache mit der Innovation und somit mit Veränderung doch nicht ganz so einfach.

Dabei gilt grundsätzlich, etwas Neues, etwas Innovatives aufzubauen ist „ganz einfach“ schwierig, etwas kaputt zu machen, etwas zu zerstören ist tatsächlich relativ einfach. Ob es sich um „Innovation“ oder um „Zerstörung“ handelt, bei dem, was passiert, ist dabei zunächst nicht ganz eindeutig. Denn jede Innovation, auch die „guten“ Innovationen, zerstören das Alte, das bisher Dagewesene.

Bei der „guten“ Innovation folgt dem Alten etwas Neues. Dieses „Neue“ wird dann als besser bewertet, als das Alte.

Bei der Zerstörung wird das Bestehende kaputt gemacht und das Alte kommt wieder zum Vorschein (z.B. Kennzeichen von Faschismus). Das Verhalten ist reaktionär, es will ein „… zurück zum …“.

Jede „gute“ Innovation durchläuft einen „mörderische“ Zyklus mit zumindest 4 Phasen:

Phase 1 – Ignoranz, die Innovation wird ignoriert

In der ersten Phase werde die Bestrebungen in Richtung Innovation ganz einfach nicht weiter beachtet. Sie haben keine Bedeutung, egal wie gut oder wirkungsvoll die Innovation auch sein mag. Sie kann nicht Eindringen in die Wahrnehmung von anderen. Sie können sich schlicht die Innovation, das Neue nicht vorstellen. Es gibt somit auch keinen Grund, darüber nachzudenken.

Dabei ist der Kern einer jeden signifikanten Innovation, dass sie stark verändern und im besten Fall dann auch stark verbessern will. Eine Abweichung zur herrschenden Vorstellung, eine Abweichung zur herrschenden Realität ist jedoch nicht im „Phantasie-Raum“ der anderen vorhanden, schlicht nicht möglich.

Für jedEn, die/der je versucht hat, etwas Neues aufzubauen, ist die Phase der Ignoranz die härteste und erfordert sehr viel Mut, Durchhaltevermögen, Selbstvertrauen und Resilienz. Ein stabil positiv unterstützendes Umfeld ist in dieser Phase sehr wichtig für gutes Gelingen, wesentlich für den Erfolg.

Phase 2 – Belächelung, die Innovation wird bewusst belächelt

In der zweiten Phase sind bereits erste Erfolge vorhanden, die Menschen fangen an zu verstehen, worum es sich letztlich handeln könnte und doch fehlt weiter die notwendige Einsicht, die notwendige Phantasie, sich das Neue entsprechend vorstellen zu können.

Die (wenig reife) Reaktion ist begründet im Neid und drückt sich durch die Belächelung oder auch Belustigung aus.

Es wird in dieser Phase schon bemerkt, dass hier etwas besonderes entstehen könnte, doch es wirkt zu weit weg, es wirkt absurd oder der Erfolg wird der/dem anderen nicht gegönnt, denn selber fehlt der Mut oder die Kreativität oder die Intuition für das Neue.

Dabei gilt, dass „gute“ Innovationen zumeist überraschend simple sind.

Phase 3 – Bekämpfung, die Innovation wird zu erst passive und dann aktiv bekämpft

In der dritten Phase wird das Potential der Innovation sichtbar und auch verständlich. Somit wird die Innovation, das Neue zu einer Bedrohung für das Bestehende.

Die (wenig reife) Reaktion ist die zunächst passive Bekämpfung. Dabei werden typischer Weise verschiedenste Formen der mehr oder weniger offenen Zensur eingesetzt.

Wird die Innovation, das Neue tatsächlich zur Bedrohung, so beginnt das aktive Lobbying gegen die Innovation. Die Innovation wird mehr oder weniger offen bekämpft. Dies ist für diejenigen, die eine Innovation bekämpfen, eine heikle Angelegenheit, denn in der geschickten Kommunikation gilt auch „bad news is good news“.

Phase 4 – Akzeptanz, die Innovation wird Schritt für Schritt mehr & mehr akzeptiert

In der vierten Phase ist die Innovation bekannt und die Vorteile haben sich durchgesetzt. Es kommt zu einer schrittweisen Adaption der Innovation, das Neue darf in den Lebensalltag übernommen werden und wird so mehr und mehr akzeptiert, anerkannt und damit auch gefördert.