
Der aktuelle US-Wahlkampf 2024 verläuft für alle sehr frustrierend, die etwas Einblick haben in die drohende globale Katastrophe aufgrund der weiterhin weltweit steigenden Emission von Treibhausgasen (GHG), die bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe (Kohle, Gas, Öl) und der Produktion von (Rind-)Fleisch im wesentlichen entstehen.
Es gibt aktuell mit ganz großem Abstand kein drängenderes Problem als jenes der globalen Erderwärmung und des damit in direkter Verbindung stehenden Artensterbens. Das Problem ist hochgradig dringlich und wird das Leben von mehreren Milliarden (nicht Millionen) Menschen in den nächsten Jahren (nicht Jahrzehnten oder Jahrhunderten) signifikant gefährden und Milliarden Menschen werden ihren Lebensraum potentiell verlieren. Dabei wird dies deutlich schneller passieren, als das im Moment offiziell (z.B. durch das IPCC) gesagt wird. Denn die Entwicklung wird dynamisch sein. Der Planet Erde ist ein komplexes System mit Interdependenzen und Wechselwirkungen.
So die Erderwärmung über 2°C steigt, ist die Situation für uns Mensch außer Kontrolle und in Wahrheit kann heute keinE Wissenschafter:in vorhersagen, was dann mit unserem Planeten Erde passieren wird.
Zum Vergleich: Das Problem des Ozon-Loches konnte sehr rasch im wesentlichen durch ein globales Verbot von Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe (FZKW) mitigiert werden. 1985 wurde das Ozonloch entdeckt. Es dauert ungefähr 10 Jahre, bis Mitte der 1990iger Jahre, bis FZKW global verboten wurde. Nach aktuellen Aussagen wird sich das Ozon-Loch bis ca. 2060 wieder vollständig geschlossen haben. Somit dauerte der „Heilungsprozess“ in dem Fall „nur“ ca. 70 Jahre.
Das Problem mit den Treibhausgasen und der globalen Erderwärmung ist im Vergleich zum Ozon-Loch ein tausend- bis millionenfach größeres, u.a. deshalb, weil das Ozon-Loch „nur“ regional vor allem über dem Südpol (leicht auch über den Nordpol) auftritt. Doch die Verbrennung fossiler Brennstoffe (Kohle, Gas, Öl) und die Produktion von (Rind-)Fleisch führen zu einer globalen Erderwärmung und zu globalen Artensterben und zu globalen, signifikanten Klimaveränderungen.
Die natürlichen Speicher für die Treibhausgase, der Boden, die Pflanzen und vor allem das Meer, sind nunmehr vollgelaufen. Sie konnten die Erd-Erwärmung um ca. 30 Jahre verzögern. Doch nunmehr schlägt jede weitere Steigerung der Treibhausgase (CO2, Methan, Lachgas) zu einer mehr oder weniger direkten Temperaturerhöhung durch.
Steigt die globale Durchschnittstemperatur (über Land) um mehr als 2°C (im Vergleich zu den Durchschnittswert zwischen 1850 bis 1900), so ist das Klima und somit das temporäre Wetter auf dem Planten Erde für uns Menschen außer Kontrolle und das Zeitalter des Holozän von uns Menschen selber beendet worden. Wir Menschen haben uns im Holozän entwickeln können und sind nicht für wärmere Temperaturen „geschaffen“. Insofern ist davon auszugehen, dass bis Ende 2100 mehrere Milliarden Menschen sterben und/oder ihren Lebensraum verlieren werden, so es nicht zu sehr raschen und drastischen Veränderungen kommt. Besonders betroffen werden jene Regionen sein, in denen heute bereits Wassernot herrscht (Süd- & Mittelamerika, Nord- & Mittelafrika, Indien).
All das findet im aktuellen US-Wahlkampf kaum Bedeutung, ganz im Gegenteil. Donald Trump verleugnet sogar die Problematik mit den Treibhausgasen und will bewusst Aktionen setzten, die gegen die Bekämpfung der Klimakatastrophe gehen. Erdöl, Kohle und Gas sind wesentliche Elemente der US-Wirtschaft für Donald Trump und sollen weiter ausgebaut werden (z.B. fracking). Globale Abkommen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen (z.B. das „Pariser Abkommen„) finden kein Gehör, Verständnis oder gar Unterstützung bei Hr. Trump.
Auch die Wahlen in Europe zeigen, dass sich die Menschen mehr vor eher spekulativ vorhandenen Flüchtlingen fürchten, als vor den katastrophalen Auswirkungen durch die Erderwärmung. Selbst eine noch nie dagewesen Überschwemmung zum Beispiel in Österreich hatte kaum Auswirkung auf das Wähler:innen verhalten.
Dabei ist auch klar, dass es für die Mitigation der Klimatatstrophen, von der alle Menschen mehr oder weniger hart betroffen sein werden, globale Lösungen braucht. Damit die Situation nicht außer Kontrolle geratet, wären laut IPCC bis 2030, als in knapp 5 Jahre, eine jährliche globale Reduktion der Treibhausgasemissionen um 43% notwendig, also fast um die Hälfte!
Bisher haben wir es noch nicht einmal geschafft, die globalen jährlichen Treibhausgasemissionen zu reduzieren (siehe Grafik von Our World in Data). Einzig die globale COVID-19 Pandemie und die damit in Verbindung stehenden harten Maßnahmen haben in 2020 zu einer kurzen Reduktion um wenige ca. 4% geführt.

Ich hoffe, ich irre mich. Doch aus meiner Sicht sind wir tatsächlich auf dem „besten“ Weg, in den nächsten Jahren Milliarden Menschen sterben sehen und den Planeten Erde in einen signifikant anderen Zustand zu versetzen. Die aktuellen politischen Maßnahmen sind bei weitem nicht ausreichend, sind deutlich zu kurzsichtig & kurzfristig und zu wenig wirkungsvoll & entschlossen.