
Der Prozess des Lernens ist kein linearer Prozess. Der Prozess des Lernens bedeutet immer auch ein Verlernen. Ist einmal Erlerntes tiefgehend internalisiert, so wird es jedoch sehr schwierig, dies wieder zu verlernen und somit die Möglichkeit, für neues Lernen zu eröffnen. Aus den gegebenen Mustern auszubrechen ist in der Regel mit viel Wille und Kampf verbunden.
Die Hauptproblematik bei Veränderung ist der Zeitpunkt. Zumeist wird die Veränderung erst eingeleitet, wenn der Leidensdruck bereits sehr groß ist. Bis zu diesem Zeitpunkt verfügt unser kognitives System über verschiedene „Mechanismen“, die Veränderung hinauszuzögern. Symptome werden verdrängt (Verdrängung), Informationen danach gefiltert, was den eigenen Einstellungen und Lösungen entspricht (kognitive Dissonanz) und die Wahrnehmung ist auf das reduziert, was für einem selber gerade wichtig ist (selektive Wahrnehmung).
Dabei können ganz bemerkenswerte „Wahrheiten“ konstruiert werden, die freilich ohne Supervision kaum zu durchbrechen sind. Sehr häufig kann erst ein Blick von außen helfen, um dafür offen zu werden. Die ist in der Regel ein sehr schmerzhafter Weg und Prozess.
Die einfache Lösung ist, den Kopf in den Sand zu stecken, mehr von Demselben zu tun und sich auf die „Insel der Seeligen“ zurückzuziehen.
Neue Lösungen bedingen Neues zu lernen, Neues auszuprobieren, Neues zulassen. Dabei gilt, dass die Veränderung die einzige Konstante in unserem Leben ist (schöne Paradoxie).
Dies ist eine klare Aufforderung für das schamlose Ausprobieren von neuen Lösungen, möglichst frei von Angst vor möglichem Scheitern. Das zu tun, was einem interessiert, kann nur gut sein.