(c) 2015 Karl Baumann: Tesla Model S mit Hoffnung, Stuttgart

Es war mein Traum, einmal ein Auto zu fahren, das keine (direkten) Abgase produziert. Als jemand, der Elektrotechnik gelernt hat, lag somit auch ein Elektro-Auto nahe. Somit habe ich mir am 03.08.2014, also vor zwischenzeitlich über 10 Jahren, diesen Traum mit dem Kauf eines Teslas erfüllt. Dabei war ich einer der ersten in Österreich und auch einer der sehr frühen Kaufer:innen in Europa.

Ich war begeistert von dem Fahrzeug und dem hervorragend durchdachten Konzept, das auch eine flächendeckende Schnellladeinfrastruktur beinhaltet. Elon Musk hatte bewiesen, dass Elektro-Mobilität nicht nur alltagstauglich ist, sondern eine bessere Mobilität ermöglicht, als klassische Verbrenner-Fahrzeuge. Dabei hatte mein Tesla „nur“ eine Reichweite von 360km (90% Ladung) und das Schnellladenetz war innerhalb von Europa noch sehr löchrig. So konnte es schon auch mal passieren, dass ein längerer Ladestopp irgendwo in der Südoststeiermark bei einem lokalen Energiewerk notwendig wurde. Die Zeit wurde mit spazieren und lesen überbrückt. Sehr wahrscheinlich niemanden zu verkaufen, der nicht nur von Tesla überzeugt, sondern auch davon überzeugt ist, dass damit eine ganz wichtige Entwicklung in Richtung Umweltschutz und Nachhaltigkeit unterstützt wird. Jede Innovation braucht mehr oder weniger ver-rückte „early adopters“, denn jede Innovation wird zu Beginn ignoriert, dann belächelt, anschließend bekämpft und irgendwann dann, so die Innovation all das überstanden hat, akzeptiert.

Schon früh war mir klar, dass wir mit dem Ausstoß von Treibhausgasen, der damit verbunden Erderwärmung & Klima-Veränderung und dem Artensterben auf die schlimmste je dagewesene humanitäre Katastrophe zusteuern. Dazu reicht ein regelmäßiger Blick auf die Gletscher in den Alpen. Bei der Pasterze am Großglockner wird das z.B. sehr gut sichtbar.

Tesla war zu diesem Zeitpunkt klein und es war auch vollkommen unklar, ob Tesla überleben wird. Zwei Mal musste bei meinem Fahrzeug dann auch der Motor getauscht werden. Die Technik war noch nicht ausgereift und es gab so genannte „Kinderkrankheiten“. Alles ganz typisch für neue Produkte.

All das haben die frühen Tesla-Käufer:innen toleriert. Es ging ihnen um eine Veränderung, eine Revolution, ein klares Statement in Richtung Umweltschutz und Nachhaltigkeit, weg vom schmutzigen Öl.

Ohne all der Arbeit der Umwelt- & Klimaforscher:innen und -aktivist:innen wäre keine Aufmerksamkeit für das Thema entstanden. Die Politik ignoriert bis heute das Problem der „Globalen Erderwärmung“ aufgrund der Verbrennung fossiler Rohstoffe (Kohle, Gas, Öl) und der steigenden (Rind-)Fleischproduktion weiter weitestgehend. Der globale Ausstoß an Treibhausgasen nimmt jährlich weiterhin zu.

Umwelt- und Klimaforscher:innen arbeiten in der Regel für wenig Geld selbstlos im Hintergrund hoch präzise und akribisch, um die Details der Veränderung zweifelsfrei nachweisen zu können.

Umwelt- und Klimaaktivist:innen riskieren ihre Freiheit und teilweise sogar ihr Leben dafür, um für die Problematik der „Globalen Erderwärmung“ aufmerksam machen. Journalist:innen werden angefeindet.

Diesen Menschen hat Elon Musk jedoch seinen Erfolg und heutigem Reichtum zu einem sehr großen Teil zu verdanken!

Es ist wie ein Schlag in das Gesicht all derjenigen, dass sich Elon Musk heute mit einem Politiker zeigt, diesen auch noch aktiv mit vielen Millionen Dollar mit teilweise höchst zweifelhaften Methoden unterstützt, der die „Globale Erderwärmung“ definitiv nicht versteht, leugnet und auch aktiv dagegen ankämpft. Donald Trump spricht unter anderem davon, dass die Maßnahmen zur Bekämpfung des Ausstoßes von Treibhausgasen der Wirtschaften schaden würden.

Dabei ist es sehr einfach: So es nicht sehr rasch, sehr entschlossene Maßnehmen zur signifikanten Reduktion der Treibhausgase global geben wird (minus 40% bis 2030), so wird die Situation eine Eigendynamik entwickeln, die außer der Kontrolle von Mensch und Technik sein wird. Diese Entwicklung wird nicht linear ablaufen, sondern exponentiell, wie das für komplexe Systeme typisch ist. Denn nach dem Erreichen von bestimmten Kipppunkten im System entstehen selbstverstärkende Kreisläufe, die nicht weiter aufzuhalten sind. Die Natur wird stärker sein als wir Menschen mit all unserer Technologie.

Es wird bald signifikante Einbrüche bei der Wirtschaft geben. Es werden Milliarden Menschen ihren Lebensraum und sehr wahrscheinlich auch ihr Leben verlieren, auch oder gerade in den USA.

Bei all dieser Absurdität, Kurzsichtigkeit und Korumpiertheit darf es nicht weiter verwundern. Es ist zu hoffen, dass Hr. Musk wieder zur Besinnung kommt und Hr. Trump sich auf sein Golfspiel konzentriert.